Ensemble DRAj
Manuela Weichenrieder
Gesang
Ralf Kaupenjohann
Akkordeon
Ludger Schmidt
Cello

CD-Kritiken Ale shvestern



„Ganz anders als der traditionelle Klezmer gibt sich die jüdische Musik in der Interpretation der Gruppe DRAj. "Ale shvestern" ist eine kammermusikalische Produktion, die sich mit dem Leben der Frauen in den Shtetls und Ghettos beschäftigt. Die Lieder tragen Röcke. Sie wollen die weibliche Seite der jüdischen Welt zeigen, die Arbeit, Not sowie die Freude und die Begeisterung, die auch in Ärmlichkeit und größter Bedrängnis nicht aus dem Lebenswillen dieses Volkes gewichen ist. Das bietet für das Ensemble viel Raum für Interpretation und Improvisation. Cello, Akkordeon und Stimme als Ausdrucksmittel für diese Musik zu wählen, ist eine äußerst stimmungserzeugende Wahl. Alle drei Instrumente, die Stimme kann man hier durchaus in diese Kategorie einordnen, sind in der Lage, sehr eindringlich verschiedenste Emotionen hervorzurufen. Das gelingt dem Ensemble DRAj mit ihren Interpretationen, die Anklänge von Klezmer mit Jazz verbinden auf der CD „Ale shvestern“ vorzüglich. Und wenn es um das Mittel der Klage geht, ist die Stimme der Sängerin Manuela Weichenrieder an einigen Stellen mehr als nur hervorragend besetzt. Ein intelligentes und ohne Zweifel ambitioniertes Kunstwerk.“ © Karsten Rube, folkworld #48, 2012

Das Ensemble DRAj in die üblichen Schubladen desjenigen Genres einzusortieren, das man gemeinhin als „Klezmer" bezeichnet, dürfte schwerfallen. Zu gediegen, vielseitig und eigenwillig sind die Klänge, die einem auf der neuen CD „Ale shvestern" entgegentönen. Die Musik scheint Jazz und Blues zu streifen, ist aber - auch bei den Gesängen - textlich und musikalisch im Klezmer deutlich verwurzelt. Jedes Programm der Formation braucht mehrere Jahre zur sorgfältigen Konzeption und Verbreitung. Seit ihrer Gründung im Jahre 1997 widersetzt sich das Trio nach eigenen Worten „einem Mechanismus von Neu-Erscheinungen". DRAj braucht Zeit, viel Zeit. Fünf oder sechs Jahre können zwischen den Alben schon mal liegen. In diesem Sinne bewahrheitet sich beim Hören der neuen CD das Sprichwort „Gut Ding will Weile haben". Handverlesene Arrangements und feine Klangabstimmungen, all das als hochexpressive Botschaft vermittelt - auf diesem Weg findet DRAj international Gehör und Anerkennung. Das Ensemble wurde als einzige deutsche Gruppe zum „International Yewish Music Festival Amsterdam" (NL), zum Festival „son del aire" in Spanien und zum finnischen Festival „Sata-Häme Soi" eingeladen. Hier und in Deutschland begeistert die Musikalität des Trios das Publikum. Denn das traditionelle jiddische Lied bekommt durch die Arrangements des Ensembles neue Farben und aktuelle Dynamik. Mit „Ale shvestern" veröffentlicht das Trio nun bei Laika-Records nach „Kinderjorn" sein zweites Album. Ohne viele beschreibende Wort abzugeben, kommt man nach dem Hören der neuen CD zu dem Schluss: Das Warten hat sich gelohnt!“ te in: akkordeon magazin, Juni/Juli 2011
typ: Standardtitel:kritikAleShvestern